Sind Gelenksteigbügel hilfreich für den Reiter – oder nicht? Diese Frage wird ganz unterschiedlich beantwortet: Gut für das Durchfedern durch den Körper findet sie nicht jeder Reitlehrer, andere wieder schwören darauf. Eine Zuschauerin fragt Reitmeisterin Ingrid Klimke, wie sie das so sieht.
Mit diesen Steigbügeln reitet Ingrid Klimke
Eine Steigbügel-Übersicht
Inzwischen gibt es viele Arten von Sicherheitsbügeln auf dem Markt. Hier ist eine Übersicht:
Sturzsteigbügel mit seitlichem Gummi
Der Rahmen des Bügels ist zur pferdeabgewandten Seite hin offen. Diese Stelle verbindet ein dicker Gummizug, der abspringt, sobald Zug darauf kommt. Die Fußauflage ist stabil, nicht flexibel.
Geschwungene Sicherheitsbügel
Bei diesem Modell, das gern von Gangpferdereitern genutzt wird, ist der Rahmen des Steigbügels geschwungen. Die nicht zum Pferdebauch zeigende Seite ist vom Fuß weg nach vorn geschwungen. Auch das soll ein Herausrutschen des Fußes bei einem Sturz begünstigen. Auch hier ist die Fußauflage für den Ballen des Reiters stabil.
Sicherheitssteigbügel mit Klick-Mechanismus
Hier sind Fußauflage und Bügel durch ein Gelenk verbunden. Dieses kann ein- und ausrasten, so dass es nachgibt, wenn ungewohnt hoher Zug auf den Bügel kommt. Eingerastet ist eine stabile Lage für den Fußballen möglich – was für viele Reiter ein deutlicher Vorteil ist! Doch verlasse dich beim Thema Sicherheit nicht nur auf deine Ausrüstung! Gerade im Gelände ist der Sitz das A und O. Mehr zum Thema Reitersitz findest du hier.
Gelenksteigbügel
In den Bügel sind je nach Hersteller zwei bis vier Gelenke eingearbeitet. Diese sollen die Trittfläche flexibler machen. Die Fußauflagefläche ist nicht stabil, sondern beweglich.
Steigbügel mit Korb
Auf den Steigbügel ist ein Plastikkorb aufgesetzt, der den Fuß nach vorn begrenzt. So ist ein Durchrutschen nicht möglich. Das ist die optisch auffälligste Variante, die aber garantiert ein Durchrutschen des Fußes beim Sturz unmöglich macht. Sie wird gern für Kinder verwendet.
Einarmige Steigbügel
Diese Modelle sind an der Außenseite nicht ganz geschlossen. Optisch sieht der Bügel zwar aus wie aus einem Guß, jedoch kann sich der flexible Außenarm öffnen. Das passiert, wenn viel Zugkraft auf ihn wirkt, zum Beispiel wenn ein Fuß bei einem Sturz noch im Bügel festhängt. Besonders moderne Varianten, farbig und mit geriffelten Stahl-Trittflächen ausgestattet, setzten häufig auf dieses Konzept.
Du siehst, es ist eine gute Idee sich auch mal mit den Steigbügeln zu beschäftigen, da sie je nach Disziplin, Ausbildungsstand und Pferd einen Unterschied machen können und verschiedene Vor- und Nachteile haben können. Wenn dich das Thema Ausrüstung und die Frage, was davon überhaupt sinnvoll ist und was man braucht, interessiert: Dann statte doch mal diesem Artikel einen Besuch ab!