Zur Übersicht

#26 Olympiasiegerin Ingrid Klimke über ihren Weg zum Erfolg und ihre Trainingsphilosophie

Sie ist Reitmeisterin, Europameisterin, Bronze-Gewinnerin in Tryon 2018, Olympiasiegerin, Vorbild, Energiebündel und vor allem Pferdefreundin: wehorse-Trainerin Ingrid Klimke. Auf vielfachen Wunsch hin steht sie im Interview mit Christian Kröber in dieser Podcastfolge Rede und Antwort.

Hier erlebst du Ingrid Klimke einmal ganz nah, ganz persönlich und in ihrer üblichen Art voller Lebensfreude und Pferdebegeisterung, von der man sich eigentlich nur anstecken lassen kann. Sie berichtet nicht nur von ihrem täglichen Reittraining und ihren Überzeugungen, sondern auch von ihrem Weg zum Erfolg, der als Kind bei Ponyspielen mit ihrer Familie begann.

Erfahre, wie der frühere Reitalltag mit ihren Eltern und Brüdern aussah, mit welchem Pony sie die ersten Turniere ritt, warum sie eigentlich gar nicht geplant hatte, so erfolgreich zu werden, wie sie eine Banklehre überstand, warum ihr manche Turniersiege in den Zeitungen fast zum Verhängnis wurden, was sie über ihre gerade gewonnene Bronzemedaille in Tryon denkt und warum die Freude am Reiten und das Wohl des Pferdes bei ihr seit dem ersten Tag an erster Stelle stehen.

Eine hochinteressante, kurzweilige und besondere Podcastfolge (nicht nur für alle Ingrid-Fans) mit wertvollen Trainingstipps und bewegenden Geschichten!

Podcast Transkript

Dieses Transkript wurde durch eine KI erstellt und nicht gegengelesen.

[SPEAKER 2]Hier ist sie also, die große Weihnachtsausgabe des wehorse Podcast. Ein Jahr voller Podcasts, voller Folgen liegt hinter uns. Eine großartige Geschichte mit vielen, vielen hervorragenden Gästen. Und heute gipfelt der wehorse Podcast in der Folge mit Reitmeisterin, Olympiasiegerin und Europameisterin Ingrid Klimke. Wir haben sie für euch getroffen, auf vielfachen Wunsch. Hier ist er nun, der Podcast. Mit Ingrid Klimke. Viel Spaß. Die Weihnachtsfolge im wehorse-Podcast. Ich freue mich ganz besonders, denn auf vielfachen Wunsch ist sie heute hier. Hallo Ingrid Klimke. Hallo. Eine Premiere für dich im Podcast.

[SPEAKER 1]Das stimmt.

[SPEAKER 2]Und wir freuen uns natürlich, dass du bei uns bist, um direkt einmal einzusteigen. Dein großes Leitmotto, unter dem dich ja auch viele kennen, ist reite zu deiner Freude. Warum eigentlich?

[SPEAKER 1]Ich bin wirklich mit Pferden groß geworden, die immer mit zur Familie zelten. Denn mein Vater war einer der letzten Amateure und für ihn war immer der Tag gerettet, wenn die Pferde gut gingen, dann hatte er wirklich immer Lebensfreude. Der Spruch kommt eigentlich von meiner Omi, die auch begeisterte Reiterin war und die auch bis ins hohe Alter mir immer gesagt hat, das Wichtigste ist wirklich Ingrid, reite zu deiner Freude.

[SPEAKER 2]Und deine Omi hatte die dann wirklich Pferdekontakt? Also war das auch eine Pferdefrau? Ist die gesamte Familie Klimke so pferdeverrückt?

[SPEAKER 1]Ich glaube schon, also mein Vater war schon sehr Pferdeverrückt und sagte auch, dass ich den Virus wirklich schon in die Wiege gelegt bekommen habe und schon als Kind eigentlich nur immer aufs Pferd wollte und zu den Pferden und sowieso immer so einen kleinen Tiersplien hatte. Und meine Omi, da kann ich mich gut dran erinnern, mit der bin ich früher immer in den Sommerferien ausgeritten und sie hatte immer leidenschaftliche Freude, nicht im Schritt, sondern am liebsten immer an der ersten Galoppstrecke Vollgas zu geben. Also ich glaube so ein bisschen Adrenalin, Ausreiten, Natur und Pferde, diese Freude, die habe ich auch von ihr mitbekommen.

[SPEAKER 2]Man muss ja dazu sagen, falls sie es nicht wissen, dein Vater Dr. Rainer Klimke, einer der größten Olympioniken des deutschen Pferdesports und er war seiner Zeit, wie du sagtest, ja nicht Profi, sondern auch Rechtsanwalt.

[SPEAKER 1]Genau, sodass er also morgens vor der Arbeit in seiner Mittagspause oder abends eben nach Feierabend zu den Pferden gefahren ist, um sie dort zu arbeiten. Und dadurch spielte sich unser Leben auch ein bisschen anders ab. Manche Familien waren ja regelmäßig in Urlaub. Bei guter Führung durften wir Kinder mit nach Aachen. Das war dann unser Urlaub.

[SPEAKER 2]Bei guter Führung?

[SPEAKER 1]Bei guter Führung, nicht alle. Ich habe noch zwei Brüder.

[SPEAKER 2]Die muss mal zu Hause bleiben.

[SPEAKER 1]Ja, oder ich. Je nachdem, weil es konnten natürlich nicht immer alle drei Kinder mit aufs Turnier. Aber es war für uns mal was Besonderes, wenn wir dann mit nach Wiesbaden oder mit nach Aachen oder zu den besonderen Turnieren mitfahren durften. Und ja, am Wochenende, was hat man da gemacht? Man radelte natürlich zum Stall und wir verbrachten den Vormittag bei den Pferden als Familie zusammen. Und damit war es einfach völlig klar, dass sich immer alles um die Pferde drehte. Manche Väter fragen ja auch ihre Kinder, wie warst du in der Schule oder was machen eigentlich die Schulnoten? Diese Frage kenne ich eigentlich nicht von meinem Vater, sondern die Frage lautete immer, was machen die Pferdchen?

[SPEAKER 2]Ihr hattet aber die Pferde, glaube ich, nicht bei euch am Haus stehen. Ihr wohntet in der Stadt.

[SPEAKER 1]Genau, wir wohnten in einer Siedlung. Also die letzte Häuserreihe, konnten aber wirklich zehn Minuten mit dem Fahrrad zum Stall fahren. Und von daher war ich immer ganz frei, auch nach der Schule mich aufs Rad zu setzen und sofort zu den Pferden zu fahren und hatte schon früh Ponys. Früher war das anders. Früher hatten wir wirklich Spaß mit den Ponys, weil wir halt in einem Reiterverein Ponyspiele, Kostüm reiten, Parkklasse, alle möglichen Dönekes, vor allem die natürlich viel ausreiten, reiten ohne Sattel, bisschen voltigiert, also all so Sachen gemacht, die jetzt nicht viel mit Championat oder mit Siegerehrung oder mit großen Medaillenzielen zu tun hatten, aber im Nachhinein denke ich immer, war das mein großes Glück, weil es natürlich dann auch wirklich Spaß und Freude war, die wir Jugendlichen oder wie Kinder mit den Ponys verbracht haben.

[SPEAKER 2]Und du als echte Westfälin und Münsteranerin kommst ja aus einem absoluten Pferdegebiet. Damals oder selbst heute, die Quote der Kinder, die reiten, ist ja sehr, sehr hoch in Westfalen.

[SPEAKER 1]Das stimmt. Und gerade so ein Reiterverein, da tummeln sich natürlich die ganzen Mädchen. Und ich hatte eben auch einige Freundinnen, die sich kein Pony, kein eigenes Pony leisten konnten. Die haben dann eben im Schuhbetrieb mitgeritten oder mal Ponys bei anderen Privaten mitgeritten, sodass wir da auch wirklich so eine ganze Pony Gang war. Und diese Freundschaften habe ich heute noch einige von denen.

[SPEAKER 2]War das denn von Anfang an klar, dass du auch selber Profi oder zumindest Reiterin werden möchtest? Weil, wenn ich mich erinnere an meine Zeit, als mein Vater mich ans Reiten herangeführt hat, da war ich erstmal sehr skeptisch und dachte, naja, jetzt ein eigenes Pony, ob das wirklich sein muss, ich will doch lieber Fußball spielen. Wie war das bei dir?

[SPEAKER 1]Also bei mir war es ganz anders. Also ich war total froh, jedes Pony zu reiten, was ich finden konnte, so ungefähr. Und habe dann meinen großen Bruder auch noch das Pony irgendwann abschwänzlich gemacht. Er hatte nämlich eine tolle Konamara-Stute, hat immer Handball gespielt und hat sich dann irgendwann entschieden, meinem Vater zu sagen, dass er Handballspieler werden möchte. Und ich habe ihn natürlich immer gepusht, weil ich schon ganz scharf darauf war, noch ein zweites Pony dann zu haben. Also ich habe wirklich total gerne immer Ponys geritten und dann hatte ich auch ein Umsteigerpferd, der auch ein sehr zauberhafter, kleiner, schicker Trakena-Hengst war. Der war aber von der Qualität her auch nicht so gut, dass man mit dem hätte irgendwie jetzt gleich im Junioren-Jungen-Reitersport erfolgreich einsteigen können. Ich hatte Glück, dass das mein kleinerer Bruder Michael gemacht hat. Der war sehr erfolgreich schon als Junior und auch als junger Reiter. Der hat auch mit meinem Vater sehr intensiv die Dressurpferde ausgebildet und war wirklich sehr erfolgreich sehr früh. Und ich konnte dann im Prinzip so ein bisschen mitlaufen. Ich habe dann die jungen Pferde angeritten und habe mich mit dem Trakinahengs Pinot immer befasst und so gleich in allen drei Sparten eigentlich so ein bisschen spielerisch. Also mein Vater sagte immer so ein bisschen, Ingrid reitet einfach aus Hobby. Das wäre bei mir nicht unbedingt so zielstrebig und so leistungsorientiert. Aber irgendwann war er dann doch überrascht, dass ich mit diesem kleinen Trakena sowohl in der M-Dressur als auch im M-Springen, als auch später sogar auch mal eine S-Dressur mit ihm geritten habe. Der ist in allen drei Sparten dann erfolgreich gewesen. Aber ich bin halt mit ihm zusammen da reingewachsen.

[SPEAKER 2]War das von Anfang an der Reiz, so ein bisschen vielseitiger sich aufzustellen und nicht nur auf die Ressorts zu schauen, wenngleich natürlich früher die Ausbildung generell vielleicht auch ein bisschen breiter war?

[SPEAKER 1]Ja, das war schon so. Mein Vater war ja früher auch Vielseitigkeitsreiter. Der hat 1960 beispielsweise auf den Olympischen Spielen noch in der Military, wie es damals hieß, teilgenommen, hat dann eigentlich nur auf die Dressur gewechselt, hat er immer gesagt, nicht weil es seine Leidenschaft war oder seine größere Leidenschaft, sondern weil es einfach als Amateur zeitlich gar nicht anders möglich war. Denn das Training der Vierseitigkeitspferde ist halt sehr zeitintensiv, sowohl das Konditionstraining als auch immer das Fahren in unterschiedliche Gelände. Und er war eigentlich in seinem Herzen auch sehr vielseitig in der Hinsicht, dass wir ja immer die Cavaletti auf dem Viereck hatten oder neben dem Viereck. Um seine Vierecke herum hat er eine Galoppierbahn gehabt, sodass auch die Pferde immer auf der Rennbahn gelöst wurden oder auch wir viele Ausritte gemacht haben. Auch alle Pferde wurden regelmäßig gesprungen. Also so ein bisschen dieses Abwechslungsreiche und Vielseitige. Damit bin ich wirklich groß geworden. Und dann hatte ich auch das Glück, dass ich als Kind bei Fritz Leges noch sein durfte, als Ferienkind.

[SPEAKER 2]Großer Hengsthalter in Westfalen.

[SPEAKER 1]Genau. Und eben auch Teilnehmer auf olympischen Spielen springen. Und auch früher war er erst Vielseitigkeitsreiter. Früher war das ja nicht so, dass, sag mal, die alten Meister oder die Top-Reiter nur in einer Disziplin erfolgreich waren. Also mein Vater war beispielsweise erst Buschreiter, dann Springreiter. Bei Fritz Leges war es erst Buschreiter, dann Springreiter.

[SPEAKER 2]Das war nicht so die Lagerbildung.

[SPEAKER 1]Genau und es war einfach abwechslungsreicher. Und da konnte ich dann einfach auch viel springen und ich wirklich hatte viel Spaß am Springen und hab da viel lernen können. Ich wollte eigentlich immer so von allem was lernen und konnte mich nie so richtig entscheiden. Ich hab immer gerne gesprungen und bin gerne ausgeritten und aus dieser Kombination springen und ausreiten bin ich zufällig meiner Affeseitigkeit geritten. Also es war jetzt nicht so geplant, dass ich jetzt unbedingt erfolgreiche Vielseitigkeitsreiterin werden möchte, sondern es hat sich irgendwie einfach ergeben.

[SPEAKER 2]Und wie ging es dann weiter? Eine Ausbildung ganz klassisch oder hast du gesagt, naja ich will erstmal studieren gehen, Universität, in Anführungsstrichen was ordentliches?

[SPEAKER 1]Also dieses seriöse ordentliche kam von meinem Vater. Eigentlich wollte ich gerne Tierärztin werden, aber damals brauchte man einen unheimlich hohen NC. Es hat nicht gereicht und ich hätte mehrere Wartejahre gehabt, sodass mein Vater eigentlich sagte, du machst jetzt erstmal was Vernünftiges und eine Banklehre. Ganz solide. Das war schon eine harte, sehr harte Zeit für mich.

[SPEAKER 2]Volksbank oder Sparkasse?

[SPEAKER 1]Sparkasse. Sparkasse Münsterland Ost heißt sie heute. Und Stadtsparkasse Münster damals, das war schon wirklich eine Herausforderung. Obwohl ich sagen muss, ich habe auch damals natürlich gleich Kollegen gefunden, die sich auch mit dem Reitsport befassen, mit denen ich auch heute noch befreundet bin. die viel Mitleid mit mir hatten, dass ich immer in den Pausen zu den Pferden wollte.

[SPEAKER 2]In der Mittagspause bis dann aufs Radl und dann ist das Auto gestehen?

[SPEAKER 1]Ja, wenn es irgendwie geklappt hat, bin ich dann zu den Pferden und auch abends sofort und nach der Berufsschule natürlich sofort. Aber ich hatte damals eben auch schon immer so drei Pferde, die ich gerne reiten wollte und das war natürlich dann doch schwierig, die auch im Sport mit den mit der Bank oder weiter zu reiten. Mein Vater überzeugen, dass ich nach der Zwischenprüfung doch bitte abbrechen dürfte, konnte ich leider auch nicht. Also habe ich es dann auch zu Ende durchgezogen.

[SPEAKER 2]Da wurde knallhart durchgezogen.

[SPEAKER 1]Wurde knallhart bis zum Ende durchgezogen. Im Nachhinein muss ich natürlich sagen, ich habe jetzt mein eigenes Unternehmen gegründet vor 20 Jahren, den Turnierstall Ingrid Limke. Da war es natürlich doch gut, weil freiwillig hätte ich mich natürlich mit den ganzen Themen nicht befasst. Es ist die Basis. Man braucht schon eine Basis, ist wirklich so. Also das war schon gut, dass man ein bisschen gelernt hat, auch mit Geld umzugehen und auch so einen eigenen Betrieb dann wenigstens so das Rüstzeug hatte, um das alles aufzubauen. Dann reicht es immer noch nicht mit der Wartezeit für mein Tierarztstudium, sodass ich dann gedacht habe, Mensch, Sport macht mir immer schon Spaß. Einige Freunde hatten in Münster auf Lehramt Schwerpunkt Sport studiert. Ich habe auch immer gerne mit Kindern was zusammen gemacht und habe dann in Münster mein erstes Staatsexamen gemacht, Grundschullehrerin Schwerpunkt Sport. Hab dann auch im Referendariat Richtung zweites Staatsexamen es geschafft, eine Lehrerin zu finden, die häufig freitags gesagt hat, dass ich aufgrund von einer Grippe leider nicht kommen kann, weil natürlich die meisten Turniere freitags.

[SPEAKER 2]Logischerweise.

[SPEAKER 1]Lomüllen auch schon mittwochs war. Ich musste immer versprechen, dass ich Montag sicher nicht in der Zeitung stehen würde, was natürlich leider manchmal der Fall war, sodass sowohl die nette Lehrerin, die

[SPEAKER 2]Ihr habt da quasi so einen Deal gemacht?

[SPEAKER 1]Ja, genau. Sie hat gesagt, du musst dich Anfang der Woche richtig anstrengen und wir müssen mal gucken, ob wir das dann irgendwie hinkriegen. Aber in den Sommermonaten wollte ich natürlich häufiger, also Donnerstags und Freitags nicht erscheinen und anbieten, dass ich aber während der Sommerferien immer Montag, Dienstag und Mittwoch komme. Aber es stellte sich dann doch raus, dass wir dann doch auch ein bisschen den Teufelsküchel gaben, als ich dann Montag in der Zeitung stand und nicht krank war. Und dann habe ich mich dazu entschieden, eine Unterbrechungsurkunde zu unterschreiben, kurz vor dem zweiten Staatsexamen. Denn damit hatte ich die Möglichkeit, oder heute sogar noch, jederzeit wieder einzusteigen, mein zweites Staatsexamen zu machen, um dann Lehrerin zu werden. Ich wollte gerne doch das noch so ein bisschen als zweites Standbein haben, weil mein Vater mir halt doch immer so ein bisschen abgeraten hat. Er sagte, wenn du das als Beruf machst, dann wirst du nicht mehr so viel Zeit haben für die Pferde und dann stehst du unter dem Druck und dann als Frau und das finanziell so einen Stall zu finden, auf solide Basis zu stellen. und du willst im Sport reiten. Ich kenne dich ja, du willst sowieso keinen verkaufen. Da hatte er natürlich auch Recht mit. Dann hatte ich gesagt, okay, ich mache erst mal meinen Meister, habe dann meinen Pferdewirtschaftsmeister gemacht.

[SPEAKER 2]die man ja dann ja quasi im Quereinstieg machen kann, wenn man Hochschulabsolvent ist.

[SPEAKER 1]Genau, und erfolgreich im Sport. Ich hatte dann auch ein Pferd, den ich damals selber ausgebildet hatte, in beiden Sparten geritten und da ging dann sowohl in der Dressur als auch im Springen und habe auch echt eine gute Meisterprüfung Gott sei Dank gemacht, sodass ich den Mut hatte zu sagen, so Papa, jetzt endgültig möchte ich mich selbstständig machen und das versuchen, wirklich als Pferdewirtschaftsmeisterin mit einem Lehrling, mit meiner schon damaligen guten Fee Carmen Thiemann,

[SPEAKER 2]Die ja bis heute bei dir ist.

[SPEAKER 1]Genau. Also wir haben dieses Jahr wirklich 20-jähriges Jubiläum, weil ich vor 20 Jahren gesagt habe… Ist das Hölzerne Hochzeit oder sowas? Genau, ich probier’s mal. Damals lebte mein Vater noch, 98, und hat auch gesagt, okay, irgendwann gebe ich jetzt nach. Und wenn es nicht klappt, weißt du, du kannst zurückkommen. Ich unterstütze dich. Und auch mein Steuerberater war ein bisschen skeptisch. Der sagte, also, wenn das nicht als Liebhaberei uns nach ein paar Jahren um die Ohren fliegt, dann weiß ich es nicht. Ich habe dann aber mit zehn Pferden in Riesenbeck mitgekommen und einem Lehrling angefangen. Und habe dann am Anfang sehr viel Unterricht gemacht. Ich war auch Stützpunkttrainerin beispielsweise für Westfalen, für Dressur. und habe eigentlich ganz viele Lehrgänge Unterricht gemacht. Und mein Vater hat dann auch gesagt, Mensch, übernimm die Bücher. Wir haben dann zusammen noch das Cavaletti Buch überarbeitet. Leider ist er dann 99 eben viel zu früh gestorben, sodass ich also die Grundausbildung eigentlich liegen hatte. Die wollten wir zusammen noch machen und habe dann aber damals mit Herrn Stecken zusammen die Grundausbildung überarbeitet. Herr Stecken, Major AD Paul Stecken, der dann mein Mentor geworden ist.

[SPEAKER 2]einer der Altvorderen der deutschen Reitlehre.

[SPEAKER 1]Der hat also wirklich noch von der Kavallerieschule und auch von der HDV 12 musste ich immer alles lesen und studieren, weil er sagt, es ist ganz wichtig, dass man halt wirklich diese klassischen Grundsätze und die Zusammenhänge wirklich als Reiter in- und auswendig kann. Dann kann man es auch auf dem Pferd umsetzen und ich hatte einfach das Glück, dass er mich dann weiterhin betreut hat. sowohl theoretisch als auch beratend, als auch in der Halle noch im Unterricht. Er ist dann leider vor zwei Jahren mit 100 Jahren verstorben, aber bis dahin bin ich wirklich sehr dankbar, dass ich dann auch von ihm wirklich viel lernen durfte. Und dann habe ich es irgendwie geschafft, auch wirklich mit vielen Sponsoren, muss ich sagen. Das ist einfach toll, dass ich bis heute viele Partner habe, die schon seit 20 Jahren mir die Treue halten und sich dann so ein bisschen herauskristallisiert hat, dass ich halt weiterhin auch die Pferde wirklich im Sport reiten möchte, nicht verkaufen, sondern ausbilden bis zur Championatsreife und wenn alles gut läuft dann auch gerne im Sport reiten. Also muss ich andere Wege finden, um den Stall zu finanzieren und das hat sich jetzt wirklich aufgrund der Sponsoren, der Bücher, der Seminare

[SPEAKER 2]Der Online-Film und DVDs.

[SPEAKER 1]Genau, WeHorse.

[SPEAKER 2]Früher noch. Wann ging es los? Mit Ferdia damals?

[SPEAKER 1]Mit Ferdia auch schon ganz früh. Genau. Mein Vater hatte ja damals auch schon die Filme mit Ferdia gemacht, sodass ich dann auch so ein bisschen da reingerutscht bin und auch die ganzen DVDs, Cavalletti-Arbeit, die Grundausbildung, 4-, 5-, 6-Jährig, aber auch Ausbildung der Dressurpferde, das alles in Zusammenarbeit mit Ferdia und jetzt mit WeHorse immer regelmäßig. ja auch die Pferde auf dem Laufenden halte oder versuche die Leute auf dem Laufenden zu halten, wie sich so die Pferdeentwicklung zu Hause gestaltet. Also es sind alles unterschiedliche Standbeine, um das Wissen weiterzugeben und um eben auch den Turnierstall davon zu finanzieren.

[SPEAKER 2]Genau, viele sehen es ja häufig auf Social Media. Wir sind alle paar Wochen bei dir, verfolgen die Pferde, beantworten auch die Fragen, die User haben und haben auch neue Projekte, die wir mit dir dann anstoßen. Ist denn schon immer dein Ziel gewesen, auf großen Championaten zu reiten oder war dieses Reiten zu deiner Freude eigentlich erstmal das Hauptthema Spaß haben und idealerweise ein bisschen Geld damit verdienen?

[SPEAKER 1]Also wirklich das Spaß haben und das war immer das, was absolut im Vordergrund stand. Dass sich das dann so entwickelt hat, dass ich jetzt einfach schon auf fünf Olympischen Spielen war und regelmäßig für Deutschland Championat reiten darf, ist für mich immer noch wirklich eine Ehre. Meine wirkliche Motivation ist, echt zu Hause die Pferde zu arbeiten. Also ganz oft habe ich zu Hause so einen Moment, wo ich so denke, das hat so viel Spaß gemacht. Eigentlich hätte ich heute irgendwie schon mal dem einen oder anderen gerne die goldene Schleife an die Trense gehängt, weil einfach die Pferde so Fortschritte zu Hause gemacht haben. Es ist auch oft diese Winterarbeit jetzt oder das Zuhause ausbilden, gerade mit den jungen Pferden, wo man oft so viele Fortschritte noch sieht, die man dann eigentlich erst viel später auf einem Turniererfolg verbuchen kann. Aber ich fange total gerne auch mit den Jungen an und gucke dann mal, wie weit die so kommen. Das ist so meine Motivation.

[SPEAKER 2]Obwohl du ja derzeit mit deinem Turnierpensum, du hast gesagt fünfmal Olympische Spiele schon, jetzt Bronze dieses Jahr bei den Weltreiterspielen von Tryon. Ist man dann so fokussiert auf die Championate und auf die großen Turniere, dass man noch zu Hause auch den Kopf frei hat fürs Reiten zu Hause?

[SPEAKER 1]Eher umgekehrt. Also ich reite zu Hause, habe den Kopf frei für die Pferde und arbeite wirklich total gerne konzentriert zu Hause und habe auch zu Hause wirklich so einen richtigen Plan eigentlich für jedes Pferd und entweder springe ich und baue mir was auf oder ich übe jetzt gerade, viele üben gerade Wechsel, das ist ja gerade im Winter so ein Hauptthema, der fliegende Wechsel und da habe ich im Moment das Gefühl, die rufen alle morgens schon, ich bin die Erste, die heute an dem Wechsel weiterarbeiten muss. Aber das mache ich total gerne und das mit dem Championat kommt dann eigentlich da raus. Natürlich bin ich froh und dankbar, dass ich Bobby habe. Der chillt jetzt gerade mit Karm und fängt dann so ein bisschen die Dressurarbeit wieder an.

[SPEAKER 2]Dein Championatspferd SRP Haleborg. 15

[SPEAKER 1]wird und deshalb natürlich im Winter nicht jetzt unbedingt so viel lernen muss und viel Zeit auch mit Carmen verbringt. Die hält ihn schön locker und geschmeidig und ich übernehme ihn dann wieder ab Januar und reite ihn einfach zwischendurch ein bisschen aus Spaß mal aus, aber der hatte auch eine lange Pause jetzt. Das ist ja immer wichtig, dass die Pferde auch nach dem Championnat wieder eine Pause haben und dann steigt er ab Januar wieder ein, sodass ich dann auch immer wieder, Gott sei Dank, genug Zeit und genug Aufmerksamkeit auch habe, zu Hause für die jungen Pferde. Und so wechselt es dann halt immer. Das ist auch ganz gut so, dass die Pferde nicht immer am Stück zu lange, zu viel, zu intensiv arbeiten, sondern eben gerade immer wieder diese Tage zwischendurch sind mit Ausreiten, Regeneration, Longieren über Cavaletti. Und wir reiten jetzt auch wirklich viel aus mit den Pferden. Das macht einfach viel Spaß draußen. Die traben und galoppieren, haben Kondition, sind dann viel motivierter, wenn man dann wieder aufs Viereck geht oder ein paar neue Lektionen denen beibringt. Und dadurch, dass ich halt in beiden Sparten gerne unterwegs bin, sowohl in der Dressur als auch in der Vielseitigkeit, ist es eben auch immer automatisch, dass die Pferde eben nie Woche um Woche gehen, sondern auch immer wieder zwischendurch zu Hause diese Zeit haben, mit ausgiebig auf der Wiese, locker geschmeidig halten, ausreiten. Und dafür haben wir ein super Team auch zu Hause, die die Pferde eben so gut in Schuss halten, dass, wenn ich dann wiederkomme, immer wieder da weitermachen kann, wo ich aufgehört habe.

[SPEAKER 2]Wie schaffst du es dich immer wieder auf die Pferde individuell einzustellen, weil die sind ja grundsätzlich ein Vielseitigkeitspferd, hat andere Trainingsbedürfnisse natürlich als ein Dressurpferd und dann auch jung versus erfahrenes Pferd. Wie schaffst du es dich immer wieder einzustellen?

[SPEAKER 1]Ich glaube, das ist einfach jetzt die Erfahrung. Wenn man über 20 Jahre wirklich so 10, 15 Pferde im Training hat, dann hat man einfach schon unheimlich seinen roten Faden, von dem man natürlich auch immer mal wieder mit so kleinen Schlangenlinien und Umwegen, weil jeder versteht es ein bisschen anders. Der eine lernt den Wechsel schneller, der andere eher die Traversalen, der nächste ist im Springen ein bisschen heiß und braucht einfach unheimlich viel Dressurarbeit zwischen den Sprüngen, der andere Es ist so weit, dass man sagt, wenig Sprünge, das reicht schon. Aber in dem Moment, wo ich auf dem Pferd sitze, bin ich einfach so beim Pferd, dass es sich so automatisch ergibt. Also ich schreibe mir nie die Pläne, sondern ich sitze drauf und fühle das oder habe so ein bisschen im Kopf. Ich weiß so ein bisschen, wann ich wo sein möchte und gucke, wie weit ich komme. Aber das Entscheidende ist eigentlich, dass man sich wirklich draufsetzt und reinfühlt. Man hat manchmal so eine Phase bei einem jungen Pferd, dass man so denkt, das läuft gerade zielstrebig so jede Sprosse auf der Leiter weiter, weiter und auf einmal stagniert es. Und man fragt sich, was ist jetzt? Irgendwie habe ich nichts anderes gemacht, aber ich komme gerade nicht weiter. Dann sind das oft einfach auch Wachstumsphasen. Dann brauchen die einfach mal eine Phase, wo man sagt, so, das ist jetzt so. Vielleicht wächst er gerade, man kann ja nicht mit denen sprechen, die können es einem dann nicht sagen, aber wenn man dann mal wieder was anderes macht und wartet einfach ab und guckt mal vier Wochen weiter, dann sieht die Welt wieder ganz anders aus. Also die Pferde suchen sich schon so ihren Weg oder man muss eigentlich reinhorchen und gucken, was braucht er gerade. Manche brauchen gerade ganz viel Futter, bis ich das Gefühl habe, die müssen jeden Tag irgendwas anderes machen, weil die frisst das gerade und wartet nur drauf, was machen wir heute. Und die andere war auch eher gerade wieder so ein bisschen lockerlässig, immer wieder ein bisschen Basisarbeit und nicht zu viel, zu viel schafft die gerade nicht, verpackt die gerade nicht. Das ist ja nicht nur das körperliche Training, viel interessanter ist ja eigentlich die Persönlichkeit. Manche sind ein bisschen schüchtern, die muss man motivieren und sagen, jetzt komm, trau dich mal. Die anderen sind die totalen Draufgänger, wo ich gerade so eine wilde Stute, wo ich immer denke, da steckt wirklich irgend so ein wilder Furi-Mustang drin,

[SPEAKER 2]So ein bisschen wie viele, Franz.

[SPEAKER 1]Ja, noch schlimmer, genau.

[SPEAKER 2]Einige kennen sicherlich ja noch das Stuntvideo.

[SPEAKER 1]Genau. Der war ja dreijährig auch so und auch noch vierjährig, dass ich immer so dachte, also diese Pflegeljahre müssen auch irgendwann mal zu Ende sein. Und der gerade hat so eine Phase, der hat unheimlich ausgelegt.

[SPEAKER 2]Aber du setzt dich trotzdem drauf. Du willst dann auch das managen und damit klarkommen.

[SPEAKER 1]Ich wüsste keinen anderen, den ich draufsetze, weil ich wüsste, meine Lehrlinge, denen will ich das nicht. Also ich denke immer, ich könnte jetzt keinen von meinen Lehrlingen opfern. Ich selber bin jetzt, glaube ich, so erfahren mit meinem Sicherheitssitz. Ich habe dann aber auch wirklich mein Vorderzeug mit Halsring und Springsattel drauf und habe die Kappe auf und ich habe ein Führfett mit, weil ich weiß, die bockt und die braucht jetzt gerade, die hat so viel Power, die muss wirklich erstmal ein paar Runden draußen galoppieren, sonst brauche ich mittlerweile gar nicht anfangen oder mit dem Springen. Und da setze ich mich dann auch wirklich gerne selber drauf, weil ich einfach weiß, dass ich die sattelfesteste gerade bin. Oder Carmen. Carmen ist auch unheimlich sattelfest. Also bei Carmen weiß sie auch, die sitzt immer im Gleichgewicht. Aber wenn man da mal einen richtig unter den Hintern kriegt und macht so einen Angriff.

[SPEAKER 2]Die ist quasi die erste nach dir. Wenn du nicht willst, dann ist Carmen dran.

[SPEAKER 1]Ich habe jetzt eine Schute, die wirklich wild ist, die habe ich jetzt so weit, dass ich sage, komm, wir können jetzt glaube ich tauschen, jetzt kannst du sie mal abreiten. Aber jetzt, wenn ich weg bin die Tage, wird die wirklich longiert und geht schön aufs Paddock. Und ich war neulich so weit, dass ich dachte, fast könnte ich es wagen. Oder auch Greta. Greta ist auch sehr sattelfest, meine Tochter.

[SPEAKER 2]Deine Tochter, ja.

[SPEAKER 1]Liebt auch immer die Herausforderung. Die sagt dann auch immer, ach Mensch, das reizt mich jetzt auch gerade wieder. Die müssen dann einfach auch mal eine Weile gezähmt werden, bis man so das Gefühl hat, so jetzt sind sie soweit. Aber oft sind ja die schwierigen Pferde oder die so ein bisschen zwischen Genie und Wahnsinn, sind ja gerade die, die dann auch später, wenn sie so, wenn man sie auf seiner Seite hat, habe ich immer die Erfahrung gemacht, die dann aber das auch richtig durchziehen und richtig für einen kämpfen.

[SPEAKER 2]Wie kommen so junge Pferde zu dir? Fährst du raus zu Züchtern? Guckst du dir an? Kriegst du Angebote von Besitzern? Wie funktioniert das?

[SPEAKER 1]Also ich habe jetzt wirklich einfach über die Jahre das Glück, dass wirklich die Pferde irgendwie zu mir kommen. Oft, dass sich einfach Leute melden und sagen, Mensch, wir haben ein interessantes Pferd und wollen Sie das probieren. Denn die Zeit, jetzt noch rumzufahren, die habe ich einfach nicht. Also früher bin ich auch ganz gerne mal rumgefahren. Ich fand es ganz interessant. Beispielsweise habe ich noch den Züchter von Abraxas, den wirklich, den Herrn Butt, den legendären Herrn Butt.

[SPEAKER 2]Auch eines deiner großen Championatspferde, das Abraxas.

[SPEAKER 1]war das Championatsfeld, mit dem ich Mannschaftsgold sowohl in Hongkong als auch in London gewinnen durfte und der Züchter Fritz Butt, den habe ich damals noch besucht und solche Ausflüge, da erinnert man sich natürlich heute noch dran. Der hatte so eine ganze Ahnentafel und hat dann seine ganzen Stuten und seine Jungen und Also wir haben den ganzen Tag da verbracht und es war wirklich ein toller Tag. Die Frau hat super lecker gekocht, wir haben sie da irgendwie, weiß ich noch, adressiert.

[SPEAKER 2]Und unbetreut.

[SPEAKER 1]Und unbetreut. Und ich hab gesagt, eigentlich müsste man es viel öfter machen, aber es ist natürlich einfach die Zeit, die mir jetzt wirklich fehlt, auch mit den Kindern. Aber jetzt ist es eigentlich so, dass die Pferde zu mir kommen, also oft melden sich einfach entweder per Telefon oder ganz viel passiert natürlich jetzt auch per Mail. Und dann bekomme ich aus dem Büro von meiner guten rechten Hand im Büro die Nachricht oder auch schon auf WhatsApp, es ist ein interessantes Pferd, du musst unbedingt gucken. Dann schicken die Leute Videos und dann verabreden wir uns zur Probe. Dann kommen die Pferde, ich sehe sie, ich reite sie und wenn ich ein gutes Gefühl habe, Dann sage ich, die können bleiben. Dann ist es immer ganz schön, wenn sie auch wirklich vier, sechs Wochen da sind, dass man sie zu Hause intensiv kennenlernen kann. Und dann verlängern wir oft die Probe und noch mal die Probe, was ja auch gut ist, weil ich finde gerade bei jungen Pferden ist so eine Momentaufnahme von einmal probieren ganz schwer zu sagen. Da muss ich auch sagen, habe ich in der Vergangenheit oft auch schon mal schief gelegen, dass ich dachte, Mensch, Ich weiß nicht so richtig. Und dann kam das Pferd irgendwann groß raus. Oder ich habe gesagt, Mensch, der ist es. Und dann hat er sich nach zwei Jahren so verwachsen in alle Richtungen, dass wir ihn gar nicht mehr wiedererkannt haben. Weil man sagen muss, gerade drei- und vierjährig, vierjährig schon eher, aber dreijährig ist noch viel Wachstum. Ende sechs kann es jeder erkennen. Das ist dann keine Kunst mehr. Aber bis Ende sechs tut sich unglaublich viel.

[SPEAKER 2]Klar, das ganze Wachstum, wie du sagst, das jeder selber mal gezüchtet hat, weiß, dass das die wilden Jahre auch sind, wo es in alle Richtungen auch geht.

[SPEAKER 1]Genau. Und dann haben die mal so eine Phase in den Pflegejahren, wo man so dachte, meine Güte, möchte ich eigentlich nie mehr geschenkt haben, aber jetzt ist er nun mal meiner, jetzt muss ich irgendwie durch. Oder ich habe auch schon einen anderen Fall gehabt, wo ich gesagt habe, ich weiß nicht so richtig, ob die Qualität reicht, aber wir behalten sie mal und dann hat die so eine tolle Einstellung, so eine Musterschülerin und lernt alles und wächst über sich hinaus, dass ich immer wieder sage, wir verlängern, wir verlängern, wir verlängern. Und ein Jahr später denke ich, Mensch toll, dass ich die nicht sofort nach Hause geschickt habe. Das ist ein richtig tolles Pferd, die macht so viel Freude auszubilden, weil sie einfach alles lernen will. Also ich sage immer, es ist natürlich einmal diese Erscheinung, klar, gerade beim Dressurpferd, die müssen sich bewegen, die müssen Hinterbeine haben, das müssen Typen sein, ja, aber sie müssen eben auch sich reiten lassen. Und gerade bei Stuten, waren das Leitstuten, müssen sich unterordnen, müssen wirklich für die Dressuren ungleich ein Gehorsam haben und auch diese Dominanz echt ablegen. Sonst fängt man natürlich wirklich als Dressurreiter immer wieder an zu diskutieren, was schwierig ist. Und nichts anderes ist es auch bei den Buschpferden. Da weiß man nicht genau, reicht das Springvermögen. Das weiß man bei den jungen Pferden nicht. Die fühlen sich erst gut an und bieten sich an. Aber ob sie dann hinterher auch wirklich genug Vermögen haben, weiß man erst, wenn sie mal ein paar Springen gegangen sind und auch vorsichtig genug sind. Und gerade beim Geländepferd, manche überspringen sich am Anfang unheimlich, legen dir das ab und bekommen dann einfach auch den Mut oder überspringen sie sich immer. Ich habe auch schon einige gehabt, die waren einfach total wasserscheu und grabenscheu und sind es immer geblieben.

[SPEAKER 2]Diese Dinge kriegt man ja auch nicht zweitläufig raus.

[SPEAKER 1]Das kann man immer wieder üben und üben und üben, aber wenn man einfach das Gefühl hat, das ist doch nicht ihr Metier. Die fühlen sich einfach im Busch nicht zu Hause. Das ist ein Springpferd. Die haben einfach Vermögen und vorsichtig, aber das mit dem Graben und dem Wasser. Die ekeln sich jedes Mal, springen jedes Mal, wer weiß, wie hoch und verausgaben sich. und sind dann tolle Springpferde geworden. Also ich finde, man muss wirklich bis Ende 6 den Pferden die Chance geben zu sagen, man macht erstmal alles, um dann zu gucken.

[SPEAKER 2]Pferdegerecht am Ende. Das ist wirklich so. Dann ist ja ein großer Baustein in deiner Ausbildung, Jungpferde, aber auch generell Cavaletti-Reiten oder die Cavaletti-Arbeit. Warum legst du so viel Wert auf die Cavaletti-Arbeit?

[SPEAKER 1]
Ich glaube, damit bin ich groß geworden. Mein Vater hatte, wie gesagt, entweder stand die Cavaletti neben dem Viereck, wo wir dann vorher oder hinterher oder nachher oder auch während der Arbeitsphase die Pferde einfach gymnastiziert haben und er schwörte einfach darauf und hat im Winter die immer in die Halle gestellt. Ich weiß sogar, dass er über Cavalletti mit einem noch passagiert hat und immer versucht hat, die Passage zu verbessern, dass sie ein größeres Vorderbein kriegen und das aus diesem flachen einfach abfußen und abwinkeln oder anwinkeln, das sogar verbessert hat. Also wir hatten die Cavalletti wirklich in allen Varianten immer in der Halle oder auf dem neben dem Drosophil-Eck. Und dann habe ich halt selber, da ich von Kind auf an damit früher mit den Hunden gesprungen, selber drüber gesprungen, dann mit den Ponys und später mit den Pferden, hat sich das einfach so entwickelt, dass ich die immer regelmäßig mit eingebaut habe und eben auch feststelle, dass man dadurch Muskulatur bekommen kann in allen Bereichen. Und gerade auf der Zirkellinie, diese Stellen biegen die Rippenpartien locker. Die müssen immer wieder abfußen unter den Schwerpunkt. Gerade Pferde, die nicht so ein lebendiges Hinterbein haben oder gerade die Vielseitigkeitspferde, die tun sich da einfach viel leichter. Oder ich sag mal, mein Bobby, der hat halt wirklich so eine flache Blütergaloppade. Wie kann ich dem jetzt erklären, dass er aber im versammelten Galopp viel mehr Aufrichtung, auch in der Arbeitsphase oder auch für den Schritt, versammelter Schritt. Was mache ich für das in Taktunreinheiten? Wie erkläre ich ihm jetzt, dass er eben nicht kurz lang oder nicht passartig gehen kann? Bei den Cavaletti stehen die Abstände immer gleich und das Pferd denkt selber mit, lernt es auch selber daraus. Und ich habe immer wieder Aufgaben auch fürs Pferd. Also einerseits natürlich das Körperliche, die Entwicklung, aber vor allen Dingen auch das Mitdenken. Ich kann die immer wieder umstellen und habe dadurch eine Möglichkeit, das Pferd auch zum Mitdenken. Und wenn sie es auch mal berühren, dann lernen sie daraus, aha, ich muss ein bisschen höher oder ein bisschen weiter. Und ich kann die eben auch wirklich individuell für jedes Pferd passend hinstellen. Und auch das Longieren, natürlich ist es gut überhaupt schon mal zu longieren, das ist sinnvoll, ganz klar, aber wenn ich dann die Cavaletti noch mit zur Hilfe nehme, dann ist da auch wieder dieses noch mehr durch den Körper schwingen, noch höheres Abfußen.

[SPEAKER 2]
Und auch Abwechslung muss man auch haben.

[SPEAKER 1]
Und ich komme einfach an Muskulatur ran. Klar, die bekomme ich auch, wenn ich Wassertreten mache, wenn ich am Berg bin oder wenn ich im hügeligen Gelände unterwegs bin oder mal durch tieferen Boden. Aber wenn ich jetzt gerade im Winter an die Hallenarbeit denke, wenn es jetzt wirklich friert und man kann nicht so viel draußen machen, dann kommt keiner in die Halle und da stehen nicht mal eine Gabaletti.

[SPEAKER 2]
Die Lernvideos, die Trainingsvideos, die wir mit dir haben, sind ja fast schon WeHorse-Klassiker, muss man sagen.

[SPEAKER 1]
Das stimmt.

[SPEAKER 2]
Da sieht man dich ja zu Hause. Was ich aber sehr interessant finde, ist, dass du die Qualities auch mitnimmst auf Turniere.

[SPEAKER 1]
Ja, das stimmt.

[SPEAKER 2]
Das wisst ihr am Anfang gar nicht, weil viele sehen den Abbreiteplatz ja gerade bei den großen Turnieren. Aber du nimmst die ja auch mit.

[SPEAKER 1]
Also ich nehme die mit und ich hätte die am liebsten auch in China eingeflogen, denn wir dürfen, wenn ich das, also ich habe eine Übung mit Bobby, das sind wirklich Trap und Galopp-Cavalletti auf einem Zirkel. Und die kennt er in und auswendig und weiß, ich mache die Übergänge am Punkt und dann muss er richtig schön abfußen, im Trap wieder angaloppieren und im versammelten Galopp sich richtig anstrengen, um versammelt bergauf zu galoppieren. Und wenn wir keine Cavaletti da haben, dann muss ich das immer über Kreuze und über Ständer mit Kreuzen machen. Und die Stewards achten immer genau drauf, man darf keine vier Cavaletti, also vier In-Outs hintereinander bauen, sondern man muss dann immer das aus Kreuze wieder runterlegen. Dann Hans-Melzer und K. müssen immer rennen, wenn ich Handwechsel mache, weil sie dann wieder den Einsprung niedriger haben müssen als den Aussprung. Also es ist einfach komplizierter. und umständlicher, das dann mit Ständern und Stangen hinzukriegen, weil die internationalen Stewards das nicht so kennen, dass man einfach über vier Cavaletti galoppiert.

[SPEAKER 2]
Genau, da gibt es glaube ich auch ein gewisses Reglement, dass nur eine gewisse Anzahl an Hindernissen da sein darf, wie die aufgebaut sind.

[SPEAKER 1]
Genau, wie die Höhe sein darf und das ist also bei der FEI noch nicht so angekommen, dass man eigentlich nur über diese Cavaletti rüber galoppiert, das ist ja ein normaler Galoppsprung oder Trabt und dadurch bin ich immer ganz froh, dass wir national das natürlich machen können.

[SPEAKER 2]
Das wäre mal Zeit für eine Petition vielleicht.

[SPEAKER 1]
Ja, ich könnte da vielleicht mal vorsprechen und das einfach mal vorreiten.

[SPEAKER 2]
Und dann die Kabalettis packst du einfach mit in den LKW, wenn es aufs Turnier geht und dann sind die dabei.

[SPEAKER 1]
Also wenn der Platz da ist, ja. Die sind ja auch fest verankert, das ist ganz gut. Also der Schaumstoff oder der Block ist fest da drin, damit sich eben auch immer beide Seiten gleichzeitig bewegen und man nicht quasi eine Seite umbaut und die andere Seite nicht mitdreht, wenn man die jetzt höher und niedriger stellt. Und dadurch sind die so fixiert im festen Block und dann kann man sie einfach aufladen, rausnehmen, reinladen.

[SPEAKER 2]
Und auch alle Dressurpferde sind auch im Cavaletti-Training?

[SPEAKER 1]
Alle, total.

[SPEAKER 2]
Das ist ein ganzheitliches Konzept, was du wirklich bei allen Pferden anwendest?

[SPEAKER 1]
Total, bei allen Pferden, wirklich. Bei den jungen Pferden natürlich erst auf gerader Linie, bis man sicher die auf der Zirk-Linie auch reiten kann, weil man natürlich bei der Zirk-Linie auch sie am äußeren Zügel, im inneren Schenkel richtig sicher lenken muss, damit man eben auch die passenden Abstände hat. Alle Dressurpferde, auch Franziskus, wenn ich jetzt Pioretten-Arbeit mache, dann verkleinere ich, vergrößere ich, galoppiere wieder über die Cavalletti. Auch damit er mal wieder ein bisschen Spaß hat und dass es eben nicht nur so eine Knechterei ist, dass sie immer denken, Pioretten ist jetzt unbedingt echt anstrengend und kostet so viel Kraft. Das ist ja auch eine Sache der Motivation, dass die Pferde das immer wieder gerne machen. Wenn man dann wieder über die Cavalletti galoppiert, ist es so ein bisschen entspannter, aber natürlich trotzdem Training. Und die Pferde kennen das, die fühlen sich da, das ist für die nichts Neues. Die lösen im Trab, Zügel aus der Hand kauen lassen über die Cavaletti, das gehört mit jedem Pferd zu jedem Programm in der täglichen Arbeit.

[SPEAKER 2]
Würdest du sagen, das ist eines deiner Erfolgsrezepte?

[SPEAKER 1]
Ich glaube schon. Also wenn ich jetzt so überlege, was wir die letzten 20 Jahre nicht verändert haben, dann ist es einmal auch wirklich so dieses Wochenpensum, was für alle gleich ist, auch dieser Tag frei. Gerade jetzt auch noch mal vor Frankfurt, da habe ich natürlich auch gedacht, oh, ich muss noch mit dem einen dies, mit dem anderen das und noch mal die Aufgaben. Und Sonntag waren alle Pferde auf der Wiese. Es war strahlender Sonnenschein und ich bin hingegangen und habe denen Leckerli gegeben und kam, hat so schön geputzt und noch mal geschoren.

[SPEAKER 2]
Ja,

[SPEAKER 1]
Aber Sattel und Trense haben die nicht gesehen.

[SPEAKER 2]
Also ein Plädoyer für den Weidegang schon mal.

[SPEAKER 1]
Wirklich. Absolut. Für den Tag frei. Weidegang, wo die alle draußen sind. Auch vorm Championat ist natürlich immer die Frage, kurz vorm Abflug Trine, kommt Bobby noch bis zum letzten Tag auf die Wiese? Zieht er sich ein Eisen ab oder es passiert noch was auf der Wiese? Ich habe gesagt, bis zum letzten Morgen, bis er von Johansson abgeholt wurde, ja. Denn es passiert auf der Wiese, es passiert im Stall, es passiert im Flieger.

[SPEAKER 2]
Man kann es am Ende gar nicht kontrollieren.

[SPEAKER 1]
Aber so dieses, dass man echt sagt, nein, das ist wichtig für die Pferde.

[SPEAKER 2]
Pferd sein lassen in dem Moment.

[SPEAKER 1]
Ja, die wollen sich wälzen, die wollen da stehen, wenn es geht fressen, auch wenn jetzt nicht viel fressen ist, trotzdem zockeln die rauf und runter und traben an Röntgen oder wälzen sich und stehen einfach draußen und gucken in der Natur. gucken sich an oder kraulen sich gegenseitig. Die können sich so über den Zaun auch ein bisschen beschnuppern und bekraulen. Da stehen die Freunde zusammen. Ich finde es einfach wichtig, dass sie wirklich einen Tag frei fährt, beide. Einen Tag über dieses Caballetti longieren. Diese Arbeit ist auch für alle. Und an den fünf anderen Tagen versuche ich auch mit den Ressort-Fährten nicht zu sagen, ich übe jetzt drei Tage am Stück Pärphe, Pirouetten und dann noch die Aufgabe hinterher, weil ich einfach denke, Wenn dann noch eine Aufgabe hinterherkommt, dann strengen die sich an und nochmal und nochmal. Es muss so sein, dass sie wissen, ich darf heute piaffieren oder ich reite zur Piorette und das ist eine Piorette, aber sicher keine zehn Pioretten, sondern ich versuche immer so ein bisschen die Abwechslung dann zu halten und sage, ich galoppiere lieber ein paar Mal über die Cavaletti, um den versammelten Galopp um Kraft zu haben. Krafttraining, das brauchen sie ja in der Piorette. Verkleiner den Galopp, vergrößer den Galopp, lege wieder zu und fange ein und reite die Übergänge, um wirklich diesen versammelten Galopp bergauf und geschlossen zu haben. Und dann gehe ich in die Pirouette, anstatt das nur über die Pirouette oder nur über die Lektionen zu machen. Und es ist auch immer ein Tag die Woche, wo die wirklich, wo immer drauf steht, fällt. Fällt heißt, Wir gehen raus in die Natur und traben schön auf dieser Riesen-Galoppierbahn ums Feld.

[SPEAKER 2]
Ihr habt so eine große Ovalbahn um die Weiden drum zu, glaube ich.

[SPEAKER 1]
Ja, um die Weiden drum zu und noch ein größeres um ein Feld, um so einen Riesenacker. Da ist auch nochmal die zweite Bahn und da reitet man so ein bisschen erstmal raus, dass die Pferde auch schon wissen, aha, es geht vom Hof über das Tor Richtung Feld. Wenn die jetzt selber nämlich entscheiden, gehen wir jetzt direkt zum Platz. Oder ich sitze auf und lasse sie alleine, dann geht jeder erstmal raus und denkt, heute ist Feld. Weil man so merkt, draußen traben und galoppieren, richtig lösen, auch mal Dressurarbeit draußen machen, das gibt auch Kraftkondition, aber man ist eben nicht in dieser Box, ich bin auf dem Viereck oder ich bin in der Halle, sondern ich mache draußen Dressurarbeit. Ich habe ganz viel Platz für die Wechsel. Da ist nicht nach 5 Vierern oder 5 Dreiern Schluss, so wie jetzt auf dem Viereck, sondern da kann ich auch mal 10, 20 Wechsel am Stück reiten und wieder zulegen, einfangen und jetzt wieder neu anzulegen, wechseln. Also ich mache auch wirklich gerne Matressurarbeit einfach draußen und nicht unbedingt in der Halle oder auf dem Viereck.

[SPEAKER 2]
Und das ist ja auch etwas, was die Leichtigkeit, glaube ich, bringt, weil wenn ich mich an meine Dressurreiterzeit erinnere, Dreierwechsel auf der Diagonale, die wussten ja alle schon, okay, jetzt kommt der Wechsel, jetzt kommt der Wechsel, hier kommt die Pyrette.

[SPEAKER 1]
Und stoppen wieder ab vor der Ecke.

[SPEAKER 2]
Stoppen ab vor der Ecke.

[SPEAKER 1]
Der Wechsel wird weniger ausdrucksvoll, der letzte, weil die wissen, es ist schon wieder Ecke.

[SPEAKER 2]
Und dadurch bringt man ja viel mehr Variabilität einfach rein und Leichtigkeit.

[SPEAKER 1]
Ja, und auch so, dass man merkt, die werden wieder frischer. Also gerade bei den älteren Ressortpferden, die jetzt ihren Job schon kennen, die muss man ja irgendwie dann auch frisch im Munde halten. Also wenn ich das mal auf dem Stoppelfeld mache oder draußen in der Natur, dann merke ich sofort, es ist viel mehr Frische und viel mehr Motivation da zu sagen, okay, hier können wir nochmal PR für Passage gerne ausdrucksvoll machen. Da hätte ich immer gerne die versteckte Kamera, um zu zeigen, ja, es geht noch mehr, als sie manchmal dann auf dem Vieheck zeigen.

[SPEAKER 2]
Klar. Guckst du denn auch links und rechts, wie machen das andere Ausbilder? Gibt es so Persönlichkeiten, wo du sagst, da schaue ich mir auch was ab?

[SPEAKER 1]
Immer. Immer, immer. Also heute Morgen schon auf dem Abreiteplatz.

[SPEAKER 2]
Also gerade in Frankfurt auf dem Festzeitturnier? Ja, genau.

[SPEAKER 1]
Und wir durften heute ab Viertel vor sechs, von Viertel vor sechs bis Viertel vor acht, Alle zusammen in der Halle arbeiten und da gucke ich mir alle Reiter an. Das ist ja das Tolle, dass auch gerade hier in Frankfurt Finale Burgpokal, Finale Louisdor und dann natürlich noch die große Tour, die Top Reiter mit den top qualifizierten Pferden am Start sind und natürlich auch morgens arbeiten und erstmal versuche ich so schon zu gucken und nutze auch die Schrittpause. dass ich wieder gucken kann. Ich finde, das ist total wichtig, gerade auf den Abreiteplätzen zu schauen. Und das ist auch so eine Philosophie, die ich von meinem Vater gelernt habe. Der hat immer schon als Kind zu mir gesagt, geh auf die Abreiteplätze und guck dir alles ab. Du musst bei den großen Reitern gucken, was die mit ihren Pferden machen. Du musst nicht alles übernehmen und vielleicht auch nicht alles ausprobieren, aber du musst gucken. Und du lernst ganz viel auch vom Zugucken.

[SPEAKER 2]
Und jetzt außerhalb des Dressur- oder Vielseitigkeitsbereichs, ich glaube du hast eine Zeit lang mit Linda Tellington-Jones beispielsweise gearbeitet.

[SPEAKER 1]
Ja und das war auch schon von meinem Vater, der hat eben damals mit ihr gearbeitet und dadurch habe ich sie überhaupt kennengelernt. Dann hatte ich das Glück, dass sie auch wirklich einmal zu mir nach Hause kam zum Stall und auf der Equitana trifft man sich immer wieder. Ich habe auch ihre Bücher gelesen und DVDs geschaut und finde das total spannend. Ich habe auch das Glück gehabt, mal mit Peter Kreinberg, auch wieder auf der Equitana kennengelernt, bei einem Pferdewechsel, Western meets Classic, werde ich mich immer daran erinnern.

[SPEAKER 2]
Ja, das weiß ich auch noch.

[SPEAKER 1]
Er hatte ein hervorragend ausgebildetes, sein eigenes Westernpferd mit. Ich auf einem geliehenen Auktionspferd, was überhaupt nicht klassisch ausgebildet war, was ich auch gar nicht vorher kannte und dann während des Reitens festgestellt habe. dass ich ziemlich hilflos aufgeschmissen bin. Und wir dann getauscht haben und ich mich so wohlgefühlt habe auf seinem am kleinen Finger zu reitenden Westernpferd, dass ich gesagt habe, wir müssen uns irgendwie nochmal treffen. Das haben wir dann auch gemacht. Ich habe ihn dann auch nochmal um Rat gefragt bei einigen schwierigen Hengsten, wie ich da so drauf zugehen kann oder ob er eine Chance sieht, dass wir diesen Hengst auf unsere Seite kriegen und das war total inspirierend. Ich habe jetzt auch wieder in Trine, deshalb bin ich auch gerne auf Weltreiter spielen. Ich war sowohl in der Westernhalle als auch bei den Voltigierern. Ich gehe auch immer gerne zu den Fahrern. Ich finde es einfach unheimlich interessant und spannend, mir auch von den anderen was abzugucken und bin einfach Pferdebegeistert und glaube, dass wir alle viel voneinander lernen können, weil es geht ja darum, dass wir Ja, die Pferde, glückliche Pferde haben wollen, die lange gesund bleiben und für uns Reiter oder Fahrer oder Voltigierer eben einen Top-Job machen und für uns durchs Feuer gehen.

[SPEAKER 2]
Ich glaube, eine ganz wichtige Person war auch Chris Bartle, oder?

[SPEAKER 1]
Ja, total. Also ich bin total Chris Bartle-Fan. Chris Bartle hat damals schon mit meinem Vater ja in Los Angeles auf den Olympischen Spielen Ressort geritten. 1984,

[SPEAKER 2]
glaube ich.

[SPEAKER 1]
Und war fünfter in der Einzelwertung. Und mein Vater kam eben nach Hause und erzählte auch von ihm und hat dann, glaube ich, so ein bisschen auch mal ihm ein paar Tipps gegeben. Und als Chris Bartels 2000 dann unser Trainer wurde, hat er auch davon erzählt, dass er irgendwie gerne mir jetzt auch wirklich weiterhilft oder ich sehr viel von ihm lernen durfte, weil er diese Verbindung auch schon zu meinem Vater hatte. Ich habe auch total gerne mit Chris Bartel immer Dressur geritten. Und wenn wir Vielseitigkeitslehrgang hatten, hatte ich oft mal ein Dressurfeld mitgebracht und gesagt, Mensch, Chris, hilf mir doch nochmal beim Piaffieren. Und ich habe einfach auch sehr gerne immer mit ihm Dressur geritten, aber natürlich besonders viel davon profitiert, dass er wirklich meinen damaligen luftleichten Sommersitz, über den wir wirklich gelacht haben, das war mein Geländesitz, den wirklich komplett umgewandelt hat in einen Sicherheitssitz im Gelände. Also wenn ich jetzt die Videos von vor 2000 oder auch noch 2000 auf den Olympischen Spielen in Sydney sehe und jetzt, dann sind das wirklich weltenbegegnisig, dass wir diese Videos unter Kuriositäten natürlich ab und zu uns nochmal angucken. Aber ich wirklich Chris unheimlich dankbar bin. Der ist einfach meiner Meinung nach einer der besten Trainer, der unheimlich präzise, auch ein Horseman ist durch und durch, wirklich die Pferdesprache beherrscht wie kaum ein anderer und sich auch so in jedes Pferd reindenkt, dann natürlich in mich oder in den Reiter, auch in meine Person sehr viel behutsam mich wirklich umgestellt hat und kann ja auch einen Reiter nicht von heute auf morgen komplett umstellen, dann verliert er natürlich eigentlich erstmal die Basis des Vertrauens. Und ich habe unheimlich viel Vertrauen gehabt mit ihm, die Geländestrecken abzugehen und wusste, wenn Chris gesagt hat, du musst da und da her reiten und das und das machen, dann habe ich das im Ohr gehabt und gemacht und es hat geklappt und ich hatte einfach sehr viel Sicherheit auch durch ihn.

[SPEAKER 2]
Chris war ja auch schon zu Gast bei uns im Podcast und was ich vorher gar nicht wusste, dass er ja auch, du hast es gerade angedeutet, ein so erfolgreicher Dressurreiter und Trainer war. Und dann später übergesiedelt ist zur Vielseitigkeit, also auch eine sehr solide dressurmäßige Grundausbildung besitzt.

[SPEAKER 1]
Und das ist ja auch das Wichtige, auch gerade heute bei den technischen Anforderungen, die wir im Gelände haben. Früher war es ja höher, weiter, schneller. Und wenn ich so die alten Hindernisse oder den alten Film meines Vaters sehe, das sind über Betonröhre gesprungen und über Hindernisse, die man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann, wirklich. Und Wassereinsprünge. Die sind ja baden gegangen in Wasser, was so tief war, dass sie da wirklich Das war so ein Kampf ums Überleben. Das ist ja heute Gott sei Dank nicht mehr so, sondern wir haben heute in dem modernen Vielseitigkeitssport viele technische Anforderungen von schmalen Hindernissen, Ecken, von diesen Kombinationen, auch aus schmal, Ecke, schräg, wo es wirklich darauf ankommt, dass der Reiter das passende Tempo und die passende Linie hat. Das fährt unheimlich sicher an den Hilfen. Wenn man da einen halben Meter nach rechts oder links es nicht geschafft hat, diese Ideallinie zu treffen, hat man eben Vorbeiläufer. Das sind dann 20 Punkte plus Zeit, man ist weit weg vom Fenster, sodass man eben weiß, man muss sein Pferd dressurmäßig so sicher an den Hilfen haben, um eben auch im Gelände diese Klippen zu meistern. Sodass die Dressurarbeit eigentlich doch wieder schwerpunktmäßig in den Vordergrund stellt. Und wenn wir uns das Springreiten anschauen, da sind ja auch wirklich die Springreiter sehr erfolgreich, die ihre Pferde einfach dressurmäßig durchhaben und somit es aussieht eigentlich wie ein Schilspringen. Also ich bin auch begeisterter Fan von Markus Ening, den ich eben damals in Sydney auch näher kennen und vor allen Dingen auch schätzen gelernt habe, weil ich da seine Reiterei auch im Training bewundern durfte und auch jetzt immer noch ihn bewundere und auch oft mal um Rat gefragt habe. weil er einfach auch diese stilistisch schönen Reiten, die Pferde sind so zufrieden, er hat die alle dressurmäßig so durch und das ist ja wirklich, was für mich einen guten Reiter ausmacht.

[SPEAKER 2]
Großer Stilist, großer Stilist. Nun warst du ja unter Chris Bartel und bist es bis heute. Nun ist Chris ja zwischen britischer Nationaltrainer und nicht mehr deutscher Nationaltrainer Teil des Championatskaders und Teil von vielen Championaten. Ich könnte fast sagen, euer Aufstieg war so zeitgleich eigentlich, weil die großen Erfolge hast du auch unter Chris gefeiert.

[SPEAKER 1]
Das stimmt.

[SPEAKER 2]
Aus Mannschaftssicht.

[SPEAKER 1]
Man muss noch eins ganz kurz dazu sagen, es war auch diese Kombination Chris und Hans Melzer. Also das war auch einfach ein absolutes Top-Duo. Hans stand ja auch immer mit daneben, auch bei jedem Geländetraining konnten ja oft Chris und Hans sich auch nicht, mussten sich aufteilen, weil natürlich so viele Reiter oft auch gleichzeitig trainieren oder auch beim Championat ja immer mehrere Reiter sind. Da hat Hans schon auch eine ganz besondere Rolle mitgespielt immer und spielt auch jetzt noch, der natürlich auch ganz viel von Chris übernommen hat, aber eben auch selber als Trainer, als Optimist, als Motivator auch wirklich nicht zu übertreffen ist. Das Duo hat es ausgemacht, wirklich.

[SPEAKER 2]
Nun hast du selber persönlich ja unglaublich viele Erfolge auf Europameisterschaften, Einzel-Europameisterin im vergangenen Jahr, Olympiasiegerin, Weltmeisterin. Wie wichtig sind dir solche Erfolge?

[SPEAKER 1]
Die Erfolge sind natürlich schon richtig, dass man auch einfach einen Beweis oder ich sag mal eine Bestätigung dafür bekommt. Ja, dein Training war wirklich genau auf dem Punkt, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort konntest du es abrufen. Gerade in der Vielseitigkeit ist es ja, muss man wirklich sagen, an drei Tagen diese Leistung abzurufen. Das war jetzt wirklich ein Train, ja auch dadurch so dramatisch, dass wirklich Bobby in der Dressur das gegeben hat, was er geben kann. Im Gelände zehn Minuten in der Zeit, das war wirklich ein Geländeritt, der war ein Traum. Da denke ich wirklich heute noch oft dran, weil es einfach so viel Spaß gemacht hat. Wir waren so eine Einheit und der hat wirklich gekämpft und es war einfach top, top, top. Jede Klippe zusammen gemeistert. Und im Springen hat er diesen einen einzigen kleinen Fehler gemacht. Sonst wäre es ja sogar Gold geworden. Und natürlich war ich im ersten Moment enttäuscht und habe gedacht, ach schade, es hätte jetzt echt letztes Hindernis, hätte ja auch liegen bleiben können. Aber er hat eigentlich nur diesen einen kleinen Fehler gemacht. Es passte eigentlich alles und er hätte einfach springen können. Aber er wusste ja auch nicht, wo es drauf ankam. Und das ist dann natürlich die Medaille, die mich freut, aber im Prinzip freut es mich vor allen Dingen, wenn ich so merke, eigentlich waren wir topfit, wieder auf dem Punkt, es hat wieder alles geklappt. Carmen hat ihn auch wieder in Topform gehabt, vom Gewicht, von der Pflege, von der Gesundheit. Also ihr Management zählt natürlich auch ganz viel, wenn ich dann hinterher auf dem Podium stehe. steht eigentlich hinter mir ein ganzes Team, ein ganzer Trost, der mich verfolgt hat. Also wenn es immer so aussieht, als hätte ich nur die Erfolge, muss ich einmal ganz kurz hier auch erwähnen, dass es einmal in erster Linie kam, ist dann aber auch noch mein ganzes Team, was mich wirklich beflügelt und mir den Rücken frei hält, sodass ich Jeder hat seinen Puzzleteil und liebt seinen Job und macht das auch von Herzen und dadurch sind wir so stark. Aber dann komme ich auch wirklich von China nach Hause und freue mich total auf die jungen Pferde und fahre dann auch am nächsten Wochenende wieder los und denke ein- und zweistellig reiten mit der nächsten Generation, die kommt. Und das macht mir dann auch genauso viel Spaß. Und es geht immer weiter. Ja, und es macht mir gar nicht weniger Spaß als ein Championat zu reiten, so toll wie das ist. Und so schön ist es dann auch, sich auf ein Pferd zu konzentrieren. Man hat dann natürlich viel Zeit, die anderen Reiter wieder anzugucken. Man lernt immer unheimlich viel. Und es ist sehr intensiv. Aber dann freue ich mich auch, bin ich auch genauso gerne wieder zu Hause und reite die jungen Pferde.

[SPEAKER 2]
In Trine war es ja wirklich total unglücklich. Das letzte Hindernis, Hindernis Nummer 13. Ich weiß noch, wie wir alle zusammen im Büro, wir hatten so einen großen Screen und saßen alle davor und eigentlich war der Tag danach gelaufen, weil alle dachten, das letzte Hindernis. Wie lange hängt sowas in den Klamotten?

[SPEAKER 1]
Also es war schon so, ich musste schon mich dann wirklich, ich bin rausgeritten und habe gedacht, das kann irgendwie nicht sein. Kann irgendwie nie wahr sein.

[SPEAKER 2]
Also diese Einzelmedaille auf dem Niveau.

[SPEAKER 1]
Ja und als letzter auf dem Abreitetplatz und der sprang auch so gut auf dem Abreitetplatz. Also und ich habe wirklich mit Kurt vorher trainiert, der sprang wirklich im Training genial. Auf dem Abreitetplatz passte alles. Also ich hätte nicht gewusst, was ich hätte ändern können. Sowohl vom Training als auch vom Abreiten, es war alles auf den Punkt top. Und dann war die Enttäuschung schon da, ganz klar. Ja gut, dann Siegerehrung, dann grinst man natürlich so ein bisschen und denkt, jetzt musst du irgendwie so ein bisschen gute Biete zum bösen Spiel machen. Ja, dann kommt natürlich Doping und Presse und alle fragen das gleiche und dann fliegt man erstmal nach Hause und denkt, schade, aber dann zu Hause angekommen, als Bobby dann nach Hause kam, der kam ja einen Tag später, kam und Bobby, da hab ich mich total gefreut und hab gedacht, weißt du was, Bobby, wir sind gesund, wir sind heilig wieder zu Hause, wir haben die Bronzemedaille gewonnen.

[SPEAKER 2]
Medaille im Gepäck, ne?

[SPEAKER 1]
Im Einzel. Ich meine, wenn uns das einer vorher gesagt hätte, Weltreiterspiele, da treffen sich einfach die Top-Reiter mit den Top-Pferden. Und da muss man eben es schaffen, in allen drei Disziplinen die Top-Leistung zu geben. Und da treffen sich einfach die Besten der Welt. Und wir sind Dritte geworden. Und deshalb war ich dann doch wieder ganz stolz. Und dann schwingt eigentlich dieser Gelände-Ritt so lange nach. Also auch jetzt, wenn ich nochmal so, noch nicht hatte ich den Vortrag gehalten, hatte ich nochmal den Gelände-Ritt wieder gezeigt. Bobby mit gespitzten Ohren sucht wirklich jede rote, weiße Fahne. Der Gelände-Ritt war einfach so traumhaft. Und das nimmt man dann schon mit. Also das ist auch das, was mich dann immer wieder so beflügelt.

[SPEAKER 2]
Was sind dann noch so Ziele für dich?

[SPEAKER 1]
Ah, Ziele ist schon jetzt auch die Dressur. Ich habe wirklich gerade drei so interessante Dressur Pferde, die mir einfach unheimlich viel Spaß machen. Jetzt bin ich im Perspektivkader, ist ja schon mal was.

[SPEAKER 2]
Das ist quasi ein unterm Championatskader.

[SPEAKER 1]
Genau. Ich war auch schon mehrfach mal in dem früheren B-Kader, wie er so schön hieß. Aber ich habe es noch nie geschafft, in Arkada zu kommen, sodass ich gedacht habe, mit den drei wirklich interessanten Pferden macht es mir unheimlich viel Freude. Und jetzt auch daran weiterzubasteln, habe ich nochmal so den Ehrgeiz und auch die Freude zu sagen, weiterentwickeln, was können wir machen, um die weiter in den Sport wachsen zu lassen. Und man muss ja immer nochmal Träume haben.

[SPEAKER 2]
Also vielleicht olympische Spiele im Dressursattel?

[SPEAKER 1]
Das wäre natürlich auch nochmal was ganz Besonderes. Nochmal eine andere Perspektive. Wobei ich sagen muss, den Buschsattel ganz an den Nagel hängen, dazu wird es nicht kommen, weil es mir einfach zu viel Laune macht, auch wieder mit den jungen Buschpferden weiterzumachen. Ascha P. ist wirklich ein sehr interessantes Vielseitigkeitspferd. Sie ist gerade in diesem Jahr auch Feldmeisterin geworden bei den siebenjährigen Vielseitigkeitspferden. Der Ritt war auch so toll, hat sie so viel Perspektive gezeigt, dass ich gedacht habe, die könnte auch nochmal Richtung ran wachsen, nächstes Jahr so in die nächste schwere Klasse. Also es wird bestimmt bei mir immer weiter zweigleisig sein, aber im Moment locken mich auch die Dressurpferde, muss ich ehrlich sagen.

[SPEAKER 2]
Also es ist quasi alles offen. Jeder kann sich in beiden Bereichen warm anziehen, wenn du dann um die Ecke kommst. Lieber Ingrid, am Ende eines jeden WeHouse-Podcasts haben wir die vier klassischen WeHouse-Fragen und die möchte ich auch dir stellen. Und Frage Nummer eins ist, hast du ein Motto, nach dem du lebst?

[SPEAKER 1]
Ja, schon. Also es ist wirklich so, dass ich sage, I love what I do and I do what I love.

[SPEAKER 2]
Sehr gut.

[SPEAKER 1]
Das ist wirklich so. Auch in den anderen Dingen, die ich mache. Es ist jetzt eigentlich immer mehr so, dass ich mir wirklich überlege, muss ich das? Möchte ich das? Oder kann ich es auch streichen?

[SPEAKER 2]
Prioritäten setzen.

[SPEAKER 1]
Genau, dass man wirklich so lernt. Ich habe so viele Optionen und mache so viele Dinge gerne und dann für sich entscheiden, was ist mir wirklich wichtig und was tut mir wirklich gut.

[SPEAKER 2]
Dann Frage Nummer zwei. Gibt es einen Menschen, der dich besonders geprägt hat?

[SPEAKER 1]
Ja, das sind natürlich schon zwei Menschen. Also einmal ist es wirklich mein Vater, ganz klar. Dann ist es Herr Stecken, aber dann ist es auch wirklich Chris Bartel. Also ich würde jetzt mal so sagen, die drei, gerade reiterlich, denen verdanke ich wirklich so mein reiterliches Rüstzeug. Und ich glaube auch so die Einstellung den Pferden gegenüber. Also doch, ich würde sagen, die drei sind schon so meine drei Favoriten.

[SPEAKER 2]
Dann Frage Nummer 3, wenn du Reitern dieser Welt eine Sache im Umgang mit ihren Pferden auf den Weg geben könntest, was wäre es?

[SPEAKER 1]
Behandle dein Pferd wirklich immer wie deinen besten Freund. Und versuche immer reinzuhorchen. Also dieses Reinhorchen, dieses Reinfühlen, die sagen einem das schon. Was sie brauchen, wie lange sie was brauchen, was sie gerne wünschen. Also wirklich versuchen, in meinem besten Freund, meinem Pferd, zu verstehen, reinzuhorchen, mitzufühlen. Dann glaube ich, kann es einfach wirklich Freude machen.

[SPEAKER 2]
Und dann Punkt Nr. 4 und dafür bitte ich dich, diesen Satz zu vervollständigen. Pferde sind für mich.

[SPEAKER 1]
Lebensfreude pur.

[SPEAKER 2]
Großartig. Ich glaube, ein perfektes Schlusswort. Alle deine Lernvideos, deine Trainingsvideos, die DVDs gibt es natürlich bei uns, wehorse.com. Darüber hinaus ist die Weihnachtszeit jetzt angesagt. Was steht Weihnachten an im Kreise der Familie?

[SPEAKER 1]
Im Kreise der Familie ist mir immer ganz wichtig und dann gibt es noch einen kleinen Kurztrip mit der Familie nach Florida, ein bisschen Sonne tanken, damit wir auch gerüstet sind für die neue Saison.

[SPEAKER 2]
Also Kraft tanken für 2019. Wir wünschen dir natürlich frohe Weihnachten, guten Rutsch, auch allen Podcast-Hörern und dann sage ich ja, vielen Dank, Inge Klimke.

[SPEAKER 1]
Frohe Weihnachten und

[SPEAKER 2]
Und auch im Jahr 2019 könnt ihr unter podcast.wehorse.com auf Instagram, auf Facebook, auf allen Kanälen, wo man uns erreicht, eine Nachricht schicken, wen ihr gerne hättet als Podcast-Gast. Wir haben wieder Großes vor. Es wird noch mehr Podcasts geben mit noch mehr interessanten Gästen und wir bauen auf euch. Schöne Weihnachten, einen guten Rutsch und wir hören uns ganz sicher im Jahre 2019. Tschüss!

Alles anschauen

Weitere Folgen für dich